keusch

keusch

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keusch [kɔy̮ʃ] <Adj.> (geh.):
in geschlechtlicher Hinsicht enthaltsam:
ein keusches Leben führen.

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keusch 〈Adj.; -er, am -es|ten〉
1. rein, unberührt, jungfräulich
3. züchtig, schüchtern, zurückhaltend, schamhaft
● ein \keuscher Joseph 〈umg.; scherzh.〉 ein sehr zurückhaltender, unaufdringlicher Mann; ein \keusches Leben führen; \keusch leben; die Augen \keusch niederschlagen; \keusch und züchtig 〈iron.〉 [<mhd. kiusche <ahd. kuski <westgerm. *kuskeis etwa „der christl. Lehre bewusst“ <lat. conscius „mitwissend, bewusst“]

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keusch <Adj.> [mhd. kiusch(e), ahd. kūski, aus einem got. Adj. mit der Bed. »der christlichen Lehre bewusst« < lat. conscius = eingeweiht, bewusst]:
a) sexuell enthaltsam; frei von sexuellen Bedürfnissen:
eine -e Nonne;
Mönche müssen k. leben;
b) (geh. veraltend) schamhaft zurückhaltend; bestimmten, einschränkenden sexuellen u. moralischen Normen entsprechend; sittsam:
die mädchenhaft -e Nausikaa;
er ist ein -er Joseph, k. wie Joseph (scherzh. veraltend; lehnt sexuelle Angebote ab; nach 1. Mos. 39);
sie schlug k. die Augen nieder;
c) (geh. veraltend) von großer sittlicher u. moralischer Reinheit:
die Reinheit einer -en Seele.

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Keusch,
 
Erwin, schweizerischer Filmregisseur, * Zürich 22. 7. 1946; Vertreter des realistischen Films in der Bundesrepublik Deutschland; auch Fernseharbeiten, u. a. jeweils mehrere Folgen für die Krimireihe »Die Kommissarin«.
 
Filme: Das Brot des Bäckers (1976); So weit das Auge reicht (1979); Ein Mann fürs Leben (1980, Fernsehfilm); Kerbels Flucht (1983); Das leise Gift (1984, Fernsehfilm); Der Flieger (1986).

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keusch <Adj.> [mhd. kiusch(e), ahd. kūski, aus einem got. Adj. mit der Bed. „der christlichen Lehre bewusst“ < lat. conscius = eingeweiht, bewusst]: a) sexuell enthaltsam; frei von sexuellen Bedürfnissen, die nach bestimmten moralischen Grundsätzen verboten sind: eine -e Nonne; Mönche müssen k. leben; Sie haben gesagt, dass Treue der beste Schutz sei, dass Homosexuelle k. leben sollten (Hamburger Rundschau 22. 8. 85, 7); b) (geh. veraltend) schamhaft zurückhaltend; bestimmten, einschränkenden sexuellen u. moralischen Normen entsprechend; sittsam: ein -es Mädchen; er ist ein -er Joseph, k. wie Joseph (ugs. scherzh.; lehnt sexuelle Angebote ab; nach 1. Mos. 39); Zuletzt Nausikaa, mädchenhaft und k., die vor dem Manne erschrickt (Bodamer, Mann 118); Auf der Bühne bin ich das Tier, im wirklichen Leben ganz k. (Woche 7. 11. 97, 60); sie schlug k. die Augen nieder; c) (geh. veraltend) von großer sittlicher u. moralischer Reinheit: von Reinheit des Herzens und einer -en Seele (Böll, Haus 60); Zum Weltverbesserer gehört die Gabe schlichten, -en Staunenkönnens (Brückner, Quints 272).

Universal-Lexikon. 2012.

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